Jetzt bin ich gut eine Woche unterwegs, hab schon Elefanten und Zebras gesehen, hatte quasi Angstschweiß auf der Stirn und konnte das wunderschöne Land Südafrika schon ziemlich gut kennenlernen.
Days travelled: 9
Distance travelled by car: 2157km
Beds I slept in: 6
Number of upgrades: 2
Days I needed my medecine bag: 3
Oh Gott, Südafrika. Pass auf, da ist’s gefährlich! – Diese Art von Warnungen durften Katja und ich uns vor Abreise von allen möglichen Leuten anhören. Wenn man’s oft genug hört, glaubt man’s auch irgendwann. Da geht man dann eben mit einem mulmigen Gefühl auf die Straße, schließlich starren einen die Schwarzen ganz schön an. Dabei ist das völliger Quatsch. Angst muss man hier wirklich nicht haben! Und bevor sich hier einer aufregt, weil ich „Schwarze“ sage: Die schwarzen Afrikaner haben’s ganz gern, wenn man sie Schwarze nennt. Und sie haben auch nicht so das Problem damit wie wir Europäer. Schwarz ist schwarz. Allerdings haben sie ein Problem damit, wenn sie als Schwarze bezeichnet werden, aber nur farbig (also braun) sind. Wäre das auch geklärt.
Die Schwarzen starren uns also an. Warum? Na entweder, weil sie in einem kleinen Slum leben und so gut wie nie Weiße sehen, oder aber weil sie nicht wissen, ob wir Südafrikanerinnen sind, oder nicht. Spricht man gutes Englisch kann man schonmal für eine Einheimische gehalten werden.
Wieso Englisch?
Englisch sprechen sie hier alle, auch untereinander. Warum? Naja, in Südafrika gibt es 11 offizielle Sprachen. Damit sie sich also untereinander verstehen, bedarf es einer gemeinsamen Sprache: Englisch.
Angst brauchen wir nicht haben, meinte Charles. Charles, der schwarze Prinz Charles, wie er sich selbst nennt. Charles hat 4 Freundinnen und 11 Kinder. Verheiratet ist er nicht. Die 15 Personen und sich selbst kann er als security officer eines Bauunternehmens ernähren. Das sagt er zumindest. Er will eine Rugby-Mannschaft (15 Personen) gründen – mit 5 Ersatz-Spielern. Naja, andere Länder, andere Sitten…
Knusper Knusper Knäuschen …
Hexhex und schon war das Licht wieder an. Dabei hatten wirs doch eben erst ausgemacht. Zugegebenermaßen, unheimlich wars in Coffee Bay dann doch. Leider wissen wir beide nicht mehr, wie unsere Unterkunft hieß. Von der würden wir euch nämlich auf jeden Fall abraten. Bis 16 Uhr ging draußen eine riesen Party ab. Sonntag – da ist das wohl normal hier. Der Bass war so stark, dass die Fenster unserer Assi-Absteige bebten. Und dann war da noch der Wind…
Eingewickelt in unseren inlays lagen wir da. Ich sah wohl aus wie Rotkäppchen, meinte Katja 🙂 Nachdem ich mit Pfefferspray in der Hand eingeschlafen bin, sind wir am nächsten Morgen schnell auf und davon…
Diejenigen von euch, die mich kennen, wissen, dass ich ganz gerne plane. Deutsche eben… Ich bin zwar spontan, aber in Afrika dann einfach morgens losfahren und nicht wissen wo’s hingeht – ich weiß nicht. Ich wollte es auf jeden Fall mal ausprobieren. Und es hat geklappt. Jetzt, nach einer Woche kann ich’s mir schon gar nicht mehr anders vorstellen. Es ist toll. Es gibt nichts schöneres, als ungezwungen das Haus zu verlassen und einfach drauf loszufahren. Irgendwo kommt man schon unter. Noch dazu haben wir seit zwei Tagen eine Simkarte mit Internet. Booking ist unser bester Freund. Da findet man schonmal Tages-Schnäppchen für 9 Euro.
Gerade sind wir in Jeffreys Bay – haben gleich noch eine zweite Nacht angehängt. Traumhaft schön hier. Günstiges & chilliges Hostel: Cristal Cove Guesthouse and Flashpackers. Bisher ist hier übrigens alles ziemlich behindertengerecht. Auch die Zugänge zu den Stränden. Ich bin begeistert 🙂
Heut waren wir mit einer lieben Südafrikanerin zu Mittag essen. Meeeeeega gutes Essen. Die hat uns stolz von ihrem Land berichtet. Da gab es wohl mal eine Dame, die hatte ein Nilpferd. Und dieses Nilpferd schlief in ihrem Bett, mit ihr. Weil das Nilpferd von Tag zu Tag größer wurde, musste die Dame alle 4 Wochen ein neues Bett kaufen… 😉
Der Selfieelefant
Gestern waren wir spontan im Addo Elephant National Park und haben so verdammt viele Tiere gesehen. Elefanten (!!!!), Zebras, mini Käfer, Vogel-Vielfalten, Straußen, Pferde, Springböcke, Warzenschweine uvm. Es war ein tolles Erlebnis. Löwen & Giraffen fehlen noch, aber wir wollen schließlich auch im Krüger Nationalpark noch was sehen 🙂 Mit dem Elefanten haben wir ganz viele Selfies gemacht. Eins davon könnt ihr auf Facebook angucken 🙂
So eine Reise regt einen zum Nachdenken an, bzw. hat man dann doch ab und an mal eine Minute. Wie heute – heute saß ich eine Zeit lang am Strand in Jeffreys Bay und wollte eigentlich Wale sehen. Hatte leider Pech 🙂 Dabei soll hier gerade eine Muddi mit Kiddis unterwegs sein. Afrika ist toll, Afrika ist reich. Auch wenn die Leute hier nicht viel haben, sind sie doch reich. Sie haben alles, was sie brauchen, um glücklich zu sein. Und das merkt man. Alle sind hier so super nett & hilfsbereit. Sie leben unbeschwert. Es geht ihnen gut. Auch wenn die Kluft zwischen Reich & Arm deutlich erkennbar ist.
Katja & Kathi – die Carpackers
Wir sind keine typischen Backpacker, nein. Würde aufgrund meiner Krankheit ja auch gar nicht gehen. Wir sind viel cooler: Carpackers. Unser Kofferraum ist relativ gut sortiert. Bevor wir abends ein neues Bett beziehen greift jede von uns in den Kofferraum, holt die Klamotten raus, die sie am nächsten Tag anziehen möchte, packt sie in den kleinen daypack Rucksack und fertig. Unser System ist mittlerweile schon sehr perfekt! 🙂
Achso und die winkende Banane…
Die Südafrikaner haben ein super Baustellensysetm. Hier ist momentan alles Baustelle – das Land erlebt wohl grad einen ziemlichen Aufschwung. Jedenfalls haben sie hier keine Baustellenampeln, sondern stellen Menschen als Ampeln hin. Immer & überall. Und diese Menschen winken & essen Bananen gleichzeitig. Also ab und an 🙂 Sieht dann ganz witzig aus… Die Südafrikaner bedanken sich im Übrigen auch mittels Warnblinker, wenn du kurz auf den Standstreifen ausweichst, damit sie dich überholen können. Nettes Völkchen 🙂
Morgen geht’s weiter in Richtung Cape Town. Vielleicht schaffen wir’s zur Straußen-Farm und gehen Straußen reiten oder so 🙂
Apropos Straußen & Tiere: Die bisher coolste Unterkunft war in der Nähe von East London. Booking hat uns ein spontanes super Angebot ausgespuckt. Wir landeten auf der Santa Paloma Guest Farm im Nirgendwo. Und es war großartig. Wir kamen an, durften gleich mit den Einheimischen einheimisches Essen in einem ehemaligen Kuhstall essen. Die Location war unbeschreiblich schön. Morgens weckte uns der Hahn, als wir aus der Tür sind, stand ein Pferd vor uns und das endlos weite Grundstück lud am nächsten Morgen zu einem ausgedehnten Spaziergang ein, auf dem uns unzählige Tiere begegneten. Unter anderem der Hund, den ich am Vorabend nach (!!!) dem Essen gestreichelt hatte. Er kam, sah mich, schmiss sich in den Kot von anderen Tieren, wälzte sich darin, stand wieder auf. Herzlichen Glückwunsch, Kathi – du hast ihn am Vorabend gestreichelt.
Damit verabschiede ich mich in die Nacht.
Macht’s gut!
Eure Kathi
PS: Reich ist nicht der, der alles hat. Reich ist der, der vieles geben kann.