Über Grenzenlosigkeit & (innere) Hürden

Salzburg, Österreich. Vor mir auf dem Tisch stehen wunderschöne Tulpen, im Hintergrund läuft Katie Melua und draußen ist einfach richtig krasses Pisswetter. Genau mein Wetter, NOT. Seitdem ich aus Panama und Costa Rica zurück bin, ist es hier einfach super kalt, es hat immer wieder geschneit und von Frühling noch keine Spur. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum ich zurückgekommen bin… aber nun gut, immerhin ist die nächste Reise schon gebucht. Zumindest der Hinflug 😉 Aber was hab ich eigentlich in den 4 Wochen in Lateinamerika erlebt? Einiges…

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, aber diese Reise nach Panama, eine Reise ins Ungewisse, hat mir mal wieder gezeigt, dass das alleine-Reisen genau mein Ding ist. Viele fragen mich immer, warum ich denn alleine reise, aber genau so ist es absolut richtig. Ich hab wieder mal festgestellt, dass mir das alleine unterwegs sein so unfassbar viele Türen öffnet und ich auf diese Weise Land & Leute so richtig gut kennenlernen kann. Wenn ich mit jemandem unterwegs wäre, würd ich nicht ständig Gott und die Welt anquatschen. Nein, ich würde Rücksicht auf meine Begleitung nehmen. Vielleicht wäre da sogar auch eine Sprachbarriere, ich müsste übersetzen. Mach ich natürlich gerne, aber ich glaub ihr versteht, was ich sagen will… so bin ich frei, kann tun und lassen was ich will. Und wenn ich zwei Wochen an ein und dem selben Ort bleiben will, dann mach ich das auch! Und keinen stört’s.

Was wenn du dich einsam fühlst?

Kathi und Kalimero an einer Bushaltestelle an der Karibikküste Costa Ricas

Diese Frage hab ich vor Kurzem gestellt bekommen. Witzig, über diese Frage musste ich tatsächlich kurz nachdenken. Wann fühle ich mich denn einsam? Tatsächlich bin ich, wenn ich alleine reise, nie wirklich alleine und kann mich dadurch gar nicht wirklich einsam fühlen. Vielmehr ist es oft so, dass ich mir wünschte, mal mehr alleine zu sein und nicht ständig x Leute um mich zu haben, um Zeit für mich zu haben. Zeit, um Tagebuch zu schreiben, zu meditieren, einfach den Affen zuzuschauen oder den Vögeln zu lauschen. Oft wünsche ich mir mehr Ruhe und Einsamkeit auf meinen Reisen. Tja, die Schattenseiten, wenn man so aufgeschlossen & kommunikativ ist wie ich 🙂

Egal ob die Frau in der Schlange vor mir, die auf einen Stempel im Pass wartet, um nach Costa Rica rüber zu dürfen, oder aber der Busfahrer, der Taxifahrer oder der Kellner in einer Strandbar. Ich labere einfach wirklich JEDEN an. Warum? Naja, um Unterhaltung zu haben und um neue Leute kennenzulernen. Um Tipps von Locals zu bekommen und natürlich, um awareness zu schaffen. Um ein Bewusstsein für Menschen mit Einschränkungen zu schaffen. Und um aufzuzeigen, wo vielleicht Barrieren sind.

Kurzer ‚Funfact‘ am Rande: Letztes Wochenende war ich in Amsterdam und hab die Lady in einem Museum gefragt, ob ich Kalimero in der Ecke aufladen darf. „Klar, du kannst ihn im Café aufladen und dann ins Museum gehen, solange er lädt.“ Ähm ja, klar. Ok, könnte ICH (das wusste sie aber nicht), aber ein anderer Rollifahrer vielleicht nicht. Meine Rückfrage war dann nur „Ja und wie soll ich mir das Museum anschauen ohne Rolli?“ Das war ihr dann suuuuper unangenehm… 😀 Aber genau da möchte ich ansetzen, Bewusstsein schaffen!

Gemeinsam grenzenlos: Für eine Welt ohne Hürden, voller Lachen & Liebe

Jedenfalls hat sich in mir auf dieser Reise meine Mission gezeigt: Anderen Mut machen, um einfach loszugehen, no matter what, möchte ich ja schon, seitdem es diesen Blog gibt. Dieses Mal kam aber noch der andere Aspekt dazu. Und zwar der, dass ich den Menschen vor Ort gerne sagen möchte „hallo, hier sind wir, wir würden gern reisen, nehmt euch mal dem Thema Barrierefreiheit an!“ Witzigerweise ist z.B. Costa Rica in Vielem schon weiter als wir. Und es hat mir so unfassbar viel Freude bereitet, auf die Unterkünfte oder Nationalparks zuzugehen und ihnen Tipps für mehr Barrierefreiehit zu geben. Eine Dame einer Unterkunft war sogar mega happy und meinte „eeeendlich kommt mal jemand im Rolli – was kann ich denn noch besser machen? Sag es mir!“ <3

Ja und so kam es zu meiner „Mission Barrierefreiheit“. Und plötzlich wurde ich auch auf Instagram aktiv und hab angefangen, über barrierefreies Reisen zu berichten. Und vor allem auch über die Barrieren in unserem Inneren. Diese sind nämlich meist viel viel größer als die tatsächlichen äußeren…

Und mit diesen Worten bzw. mit einer kleinen Geschichte dazu möchte ich mich nun auch verabschieden:

Innere Hürden oft größer als äußere Hürden

Ich wollte Baby-Schildkröten sehen in Gandoca, dem kleinen süßen Dorf in Costa Rica, in dem ich auch letztes Jahr schon war… Letztes Jahr wollte ich die schon sehen. Die Jungs, die nachts am Strand patrouillieren und quasi auf den Schildi-Nachwuchs aufpassen, wollten mir Bescheid geben, wenn kleine Schildis in der Nähe der Straße schlüpfen, denn allzu weit auf Sand laufen schaffen meine Beine derzeit nicht. Leider waren die Kleinen immer zu weit entfernt und ich hab keine gesehen. Warum das meine Beine nicht schaffen kannst du auf der wer-ist-eigentlich-diese-Kathi-Seite nachlesen.

Dafür sind mein Gastbruder (der übrigens sein Mopped Calimero getauft hat <3) und ein guter Freund der Familie einmal ganz früh aufgestanden, um mein Bein aufs Mopped zu heben und mit mir Richtung Sonnenaufgang an den Strand zu fahren. Letztes Jahr hatte ich super viel Angst, aufzusteigen, denn wie komm ich da überhaupt rauf und fall ich eh nicht runter?! Dieses Jahr wollte ich sofort los, da war ich noch keine Stunde angekommen bei meiner Costa Ricanischen Gastfamilie

Was will ich euch damit sagen? Egal ob Schildkröten sehen, Mopped fahren oder den Sonnenaufgang am Strand beobachten… viele Dinge sind mit einer (inneren) Hürde verbunden, die oft viel größer ist als die tatsächliche äußere. Wichtig ist, immer nach vorne zu sehen, sich selbst zu vertrauen und an sich zu glauben. Dann ist so gut wie jede Hürde überspringbar.

Sonnenaufgang am Strand in Gandoca, Costa Rica

Und aufgeben ist keine Option. Bald geht’s wieder nach Costa Rica und ich schwör’s euch, das nächste Mal werde ich Schildkröten sehen!!!

Bald werd ich euch berichten, wie panisch ich war, als ich dachte, dass ich meinen Plastik-Penis verloren hätte und was Kalimero auf dieser Reise alles durchgemacht hat…

Eure Kathi

PS: Kalimero (Rolli mit Zuggerät) ist nun seit Januar 2022 mein treuer Gefährte. Seit gut einem Jahr heißt er Kalimero, ich glaub, ich hab mich für den Namen entschieden, weil ich mit meinem Helm ein bisschen aussehe wie das Küken Calimero mit der Eierschale auf dem Kopf.

Vor ein paar Wochen hab ich den Namen mal gegoogelt und dacht mir, das kann’s doch nicht sein. Calimero ist ein griechischer Name, der soviel wie „schöne & starke Beine“ bedeutet. Echt jetzt? Wie unfassbar schön und passend ist das bitte… <3

Stand: April 2023

Post Autor
Kathi

Kathi - immer fröhlich, gut gelaunt und meist mit einem Lächeln auf den Lippen anzutreffen. Verliebt in Spanien, leicht zum Lachen zu bringen, optimistisch und pünktlich...



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